Mittwoch, 30. September 2009

Women on bass (4)

Esperanza Spalding ist eine amerikanische Jazzmusikerin (Bass, Gesang, Komposition). 2006 erschien ihr Debütalbum „Junjo“ und im Mai 2008 ihre CD „Esperanza“.

Sonntag, 20. September 2009

Women on bass (2)

Novecento (Rossana Nicolosi, Basso; Pino Nicolosi, Tastiere; Lino Nicolosi, Chitarra; Dora Carofiglio-Nicolosi, Voce) mit Billy Cobham (Batteria), Frank Gambale (Guitar), Brian Auger (Organ) & ?? (Percussion).

Aus dem Album "Billy Cobham: Drum 'n' Voice 2".

Dienstag, 15. September 2009

Agitprop kapitalistisch oder Kurzer Lehrgang der jüngeren Ökonomie

"Where Credit's Due"- A Film by Jeff Burns - Part 1 Part 2

Musical contributions:"Transatlantic" from the album Apricot Morning by Quantic. Andrew Lachance: Cabin Recordings. "Je Je L'aiye" from the Album P.D.P. by Akoya Afrobeat Ensemble.

Mittwoch, 9. September 2009

Oh when the saints go rap


Liz McComb ist eine amerikanische Gospel- und Blues-Musikerin (Interview), Oxmo Puccino (bürgerlich Abdoulaye Diarra) ein französischer Rapper.

Montag, 7. September 2009

Seit 34 Jahren politischer Gefangener: Leonard Peltier

Aus Wikipedia:

Leonard Peltier (*12. September 1944 in Grand Fork, North Dakota) ist ein indianischer Aktivist des American Indian Movement in den USA. Er war Ende der 1960er und Anfang der 1970er Jahre an einflußreicher Stelle bei verschiedenen Widerstandsaktionen gegen die US-amerikanische Indianerpolitik beteiligt. 1977 wurde er in einem umstrittenen Gerichtsverfahren trotz fragwürdiger Beweislage des Mordes an zwei Polizisten angeklagt und verurteilt. Seither ist er inhaftiert. In den Augen verschiedener Menschenrechtsorganisationen gilt er als politischer Gefangener der USA.

Peltier wuchs als Mitglied der Lakota/Anishinabe bei seinen Großeltern in der Turtle Mountain Chippewa Reservation in North Dakota auf. Mit neun Jahren besuchte er für drei Jahre die vom Bureau of Indian Affairs (BIA) betriebene Schule in Wahpeton. Nach seinem Hauptschulabschluß 1957 kehrte er in die Turtle Mountain Reservation zurück. Hier begannen ein Jahr später seine ersten Konflikte mit dem Gesetz. Als Zuschauer nahm er an einem damals verbotenen Sonnentanz teil. Er wurde von BIA-Polizisten festgenommen. Einige Zeit später wurde er ein zweites Mal verhaftet, diesmal, weil er versucht hatte, von einem Vorratstruck der Army Dieselöl abzuzapfen, um das Haus seiner Großmutter zu heizen. Noch im selben Jahr entschloß sich Peltier, für die Anliegen seines Volkes zu kämpfen.

Der Indianer-Aktivist

1968 wurde in Minneapolis das American Indian Movement (AIM) gegründet, eine Widerstandsbewegung, die sich gegen die Unterdrückung der amerikanischen Urbevölkerung durch die Weißen zur Wehr setzte. Nach der Aufsehen erregenden Besetzung der ehemaligen Gefängnisinsel Alcatraz schloss sich Peltier der Widerstandsbewegung an. Am 8. März 1970 besetzte er mit anderen Aktivisten das leerstehende Fort Lawton bei Seattle. Die Besetzung endete mit der Inhaftierung der Beteiligten. Später wurde das Fort jedoch den Aktivisten übergeben und dort ein kulturelles Zentrum eingerichtet.

1972 nahm Peltier am Marsch der gebrochenen Verträge ("Trail of broken Treaties") nach Washington D.C. teil. Nachdem BIA-Beamte ihr Versprechen - den Ältesten Unterkünfte zu besorgen - nicht eingehalten hatten, besetzten die AIM-Mitglieder das BIA-Gebäude. Bei der Besetzung agierte Peltier als Sicherheitschef.

In den Fängen der Justiz

In den 1970er-Jahren herrschten in der Pine-Ridge-Reservation in South Dakota bürgerkriegsähnliche Zustände, die, je nach Quelle, 60 bis 300 Indianer das Leben kosteten. Die Lakota-Indianer der Reservation riefen das AIM zur Hilfe, um sich gegen paramilitärische Truppen und FBI-Agenten zu schützen. Neben anderen leistete Leonard Peltier dem Hilferuf Folge. Am 26. Juni 1975 wurden bei einer Schießerei zwei FBI-Agenten und ein Indianer getötet. Peltier floh nach Kanada und wurde später als Mörder der beiden FBI-Agenten festgenommen; der Tod des Indianers wurde bis heute nie untersucht.

Es folgte ein sehr umstrittenes Gerichtsverfahren. Bald zeichnete sich ab, daß die US-amerikanische Justiz keine Beweise gegen Peltier hatte. Trotzdem wurde er 1977 für schuldig befunden und wegen Mordes zu zweimal lebenslänglicher Haft verurteilt. Leonard Peltier gilt Menschenrechtsorganisationen wie
Amnesty International, Incomindios Schweiz oder der Gesellschaft für bedrohte Völker als politischer Häftling. Nebst NGOs und Institutionen wie der EU fordern über 25 Millionen Menschen, bisher erfolglos, seine Freilassung, darunter Persönlichkeiten wie Nelson Mandela, Rigoberta Menchú und der Dalai Lama. Seine Anwälte durchliefen sämtliche Instanzen des amerikanischen Rechtssystems; Peltier sitzt nach 34 Jahren jedoch noch immer in Haft.

Obwohl in den USA viele Indigene als politische Häftlinge angesehen werden, Peltier also ursprünglich nur einer unter vielen war, entwickelte er sich zu einem panindianischen Anführer und Hoffnungsträger, der bereits zweimal (1992 und 2004) für den Friedensnobelpreis nominiert wurde. 2004 wurde Peltier von der Peace and Freedom Party als Kandidat für die US-Präsidentschaftswahl nominiert, was in den USA für Gefängnisinsassen nicht verboten ist. Peltier wurde nur in Kalifornien zugelassen, wo er 27.607 Stimmen erhielt, was USA-weit 0,02 % ausmachte.

Für Regierungsstellen gilt Peltier wie ehedem als Schwerstkrimineller, im Juni 2005 wurde er zunächst zu sechswöchiger Einzelhaft nach Terre Haute und schließlich ins Hochsicherheitsgefängnis in Lewisburg verbracht, nachdem seinem vorherigen Aufenthaltsort, der Anstalt Leavenworth, ihr Hochsicherheitsstatus aberkannt wurde.

Aufruf des "Vereins zur Unterstützung indianischer Jugend-, Kultur- und Menschenrechtsprojekte & Leonard Peltier Support Group" zur Kundgebung für die Freiheit Leonard Peltiers:

"Am 21. August verkündete der Vorsitzende der U.S. Parole-Commission, daß die Begnadigung des indianischen politischen Gefangenen und Menschenrechtsaktivisten Leonard Peltier abgelehnt wurde. Die nächste Begandigungsanhörung wäre dann 2024, wenn Peltier 79 Jahre alt wäre und davon 48 Jahre unschuldig im Knast gesessen hätte. Soweit zum Stand von Gerechtigkeit, Menschlichkeit und Menschenrechten in den USA im Jahre 2009. Auch im Rahmen der diesjährigen Begnadigungskampagne haben sich wieder weltweit zehntausende von Menschen engagiert. Es gilt nun nicht in Lethargie zu verfallen sondern die vielfältigsten Aktionen zur Freilassung Peltiers am brodeln zu halten, morgen, nächstes Jahr – bis Leonard Peltier frei ist. In diesem Kontext rufen wir einen Tag vor Peltiers 65. Geburtstag am 11. September 2009 ab 17 Uhr zu einer Kundgebung und Mahnwache vor dem US-Generalkonsulat in Frankfurt am Main, Gießener Str. 30, 60435 Frankfurt am Main auf. Es wäre wichtig, wenn möglichst viele Menschen dazu kämen, auch wenn sie erst ab 18 Uhr können. Wir werden an Ort und Stelle nochmals über den gesamten Fall und seine Hintergründe, aber auch über die aktuellen Entwicklungen informieren.

Freiheit für Leonard Peltier, Mumia Abu Jamal und alle anderen politischen Gefangenen aus dem progressiven Widerstand ! Unterstützt die Selbstbestimmungsrechte und den Kampf um Menschenrechte der indigenen Völker in den USA und anderswo !

Kundgebung zur Freilassung Leonard Peltiers,
Frankfurt am Main,
11. 9. 2009, 17 Uhr
US-Generalkonsulat, Gießener Str. 30"

Quellen: indymedia --- jungeWelt --- freepeltiernow.org

Freitag, 4. September 2009

Bismarx oder Vom Zweitrundeneffekt

"Im Sommer 1998 warb die Firma Sixt mit einer zweiseitigen Anzeige im "Focus" (22/98) ... Da ich als Herausgeber eines Marxismus-Quellen-Lexikons zu wissen glaubte, daß die Karl Marx in den Mund gelegten Worte gar nicht von ihm stammten, rief ich bei Sixt an und bat um den Nachweis der Quelle. Man mußte zugeben, daß es sich in Wirklichkeit um ein Bismarck-Zitat handelte. Doch, so die frappierende Begründung: Der Kopf von Marx sei werbewirksamer."

Aus: Prof. Dr. Konrad Löw, "Marx und Bismarck", in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 4. 9. 2009, S. 11 ("Briefe an die Herausgeber")

Mittwoch, 2. September 2009

Das Casino schließen


Das System reagiert offenbar schnell: Nachdem am frühen Morgen Sprengsätze vor der Athener Börse und einem Ministerium in Thessaloniki detoniert waren, kündigte der griechische Ministerpräsident Karamanlis am Abend überraschend vorzeitige Neuwahlen an. Polizei und Medien in Griechenland vermuten als Urheber der Anschläge linke revolutionäre Gruppen.

Die beiden Sprengsätze waren Medienberichten zufolge fast zeitgleich – gegen 5.30 h oder 5.45 h Ortszeit – explodiert. Die laut Polizeiangaben in einem Minibus vor der Börse platzierte Autobombe richtete erhebliche Zerstörungen an Gebäuden und Fahrzeugen an. Personen kamen dabei keine zu Schaden – mit Ausnahme einer Passantin (eine Security-Mitarbeiterin laut indymedia, eine Putzfrau laut Associated Press), die durch Glassplitter leicht an der Hand verletzt wurde. Zuvor war eine Bombenwarnung bei der Zeitung „Eleftherotypia“ eingangen, so daß die Polizei das Gelände weiträumig absperren konnte. In der nordgriechischen Hafenstadt Thessaloniki ereignete sich die Explosion vor dem Ministerium für die Provinzen Makedonien und Thrakien. Der in einem Telefonkasten deponierte Sprengsatz richtete hier angeblich geringere Sachschäden an als in Athen.

Nulla dies sine flamma

In der griechischen Presse wird vermutet, daß in Athen die Gruppe "Revolutionärer Kampf" (Epanastatikos Agonas) und in Thessaloniki die "Vereinigung des Kerns des Feuers - Abteilung Nihilisten" (Synomosia Pyrnon tis Fotias - Fraxia Mideniston) für die Anschläge verantwortlich sind. Allerdings ist die anarchistisch-linksradikale Szene in Griechenland sehr unübersichtlich. Laut einem anonymen Blog-Posting sind auf der griechischen Halbinsel zahlreiche militante Gruppen verteilt, die regelmäßig Brandanschläge gegen Einrichtungen des Staates und der Polizei verüben. Teilweise rücken aber offenbar auch Banken und Privatfirmen ins Visier. Diese Gruppen operieren unter häufig wechselnden Namen wie Summer Entropy Commandos, Anomie Cores "carpe noctum", Antifascist Attack Cores, Antisexist Group, Wild Wolves , Immoral City De-Structuralists, Practical Anarchists etc.

Darüber hinaus, so berichtet die FAZ, sei seit Jahresbeginn in Griechenland kein Monat und in vielen Monaten kaum eine Woche ohne Bombenanschläge vergangen. Die meisten dieser Anschläge fänden nach vorheriger Warnung statt, so daß es nur selten Verletzte gebe. Im Juli konnte laut Zeitungsangaben eine Bombe vor dem chilenischen Konsulat in Thessaloniki nach einem Anruf noch entschärft werden, nicht aber in Athen die Sprengkörper vor einer amerikanischen McDonaldsfiliale (am 4. Juli) und dem Büro eines Politikers. Die bekannteste Gruppe sei der erwähnte „Revolutionäre Kampf". Diese Gruppierung sei im Mai von den Vereinigten Staaten als terroristische Organisation gebrandmarkt worden.

Die Hellenen dürfen jetzt plötzlich an die Wahlurne

Ohne ausdrückliche Bezugnahme auf die Anschläge kündigte Griechenlands konservativer Ministerpräsident Kostas Karamanlis am Mittwochabend in einer Fernsehansprache überraschend vorgezogene Parlamentswahlen an. Als Grund nannte er die internationale Wirtschaftskrise. Als mögliche Wahltage gelten der 27. September und der 4. Oktober. Ursprünglich sollten die Griechen erst 2011 wieder zum Wahlgang gerufen werden.

"Uns stehen zwei schwierige Jahre bevor", sagte Karamanlis, der auch die Regierungspartei Nea Dimokratia (ND) anführt. Eine Reihe von Wirtschaftsreformen müßten eingeführt und die Steuerhinterziehung bekämpft werden. Jorgos Papandreou, der Chef der oppositionellen PASOK, die in den Umfragen 5 bis 6 Prozent vor ND liegt, betonte in einer ersten Stellungnahme, daß die Regierung unter der Last der Probleme, die sie selbst hervorgerufen habe, in sich zusammengestürzt sei. „Die Stunde des Volkes ist gekommen, die Stunde für einen neuen Anfang, für einen neuen Kurs“, so Papandreou.

Nervosität an den Finanzmärkten

Die Börsen in Europa, Afrika und im Mittleren Osten als auch die US-Aktienmärkte gingen heute fast durchweg mit Abschlägen aus dem Handel. S&P 500 und Dow Jones Industrial Average verloren beide 0,3 Prozent und zudem am vierten Tag in Folge, was für den S&P die längste Schwächephase seit Mai darstellt. Der Goldpreis hingegen stieg in New York um 2,3 Prozent auf 978,50 Dollar pro Unze.

Der hellenische Athex Composite Share Price Index verlor 1,26 Prozent auf 2,478 Zähler. Schlechtester Titel war hier die EFG Eurobank Ergasias S.A., die drittgrößte griechische Bank (die zuvor auch schon Ziel von Brandanschlägen gewesen war), die um 5,3 Prozent einbrach. Auch europaweit trennten sich Anleger von Finanzwerten, der europäische DJ-Branchenindex gab 1,8 Prozent nach. "Die Ängste, daß eine Bank noch Leichen im Keller hat, kommen wieder hoch", faßte ein Händler die nervöse Stimmung zusammen.

Schon am Dienstag hatten Spekulationen über neue Problemfälle in der Finanzbranche die Runde gemacht. Im Stoxx50 gehörten die Papiere von Barclays und ING mit einem Minus von bis zu vier Prozent zu den größten Verlierern. Auch Versichereraktien gerieten unter Druck. So büßten im Dax Allianz-Titel knapp zwei Prozent ein, in Zürich Swiss Re 4,8 Prozent und in Paris Axa 2,2 Prozent, während im FTSE 100 unter anderem Legal & General 8,78 Prozent, Lloyds 6,23 Prozent, Aviva 3,70 Prozent und Royal Bank of Scotland 4,50 Prozent absackten.

Der Dax beendete den Handel 0,14 Prozent tiefer bei 5319 Punkten, konnte damit allerdings einen Großteil seiner Tagesverluste von bis zu 1,2 Prozent wieder aufholen. Gegen den Trend waren in Frankfurt die Aktien von Münchener Rück gefragt. Sie gehörten mit einem Aufschlag von 1,8 Prozent zu den größten Dax-Gewinnern. Auch am Devisenmarkt herrschte nicht gerade Enthusiasmus. Während der Euro leicht schwächer tendierte, gab es bei den in Krisenzeiten eher gefragten Währungen Yen und Dollar Zulauf. "Vor der EZB-Sitzung am Donnerstag und dem großen US-Arbeitsmarktbericht am Freitag wollen die Investoren die Bälle flach halten", sagte ein Analyst.