Sonntag, 23. August 2009

Aktion am Frankfurter Flughafen gegen Abschiebung nach Kamerun am Dienstag


Indymedia, Linke Zeitung, Labournet und andere Medien berichten, daß am Dienstag (25. August 2009) am Frankfurter Flughafen eine Massen-abschiebung von Flüchtlingen nach Kamerun stattfinden soll. Hierbei soll unter anderem Felix Otto abgeschoben werden, der in Thüringen zu sechs Monaten Haft verurteilt wurde, weil er mehrmals den ihm zugewiesenen Landkreis im Freistaat verlassen hatte. Wie die Rote Hilfe Göttingen mitteilte, sitzt Otto bereits seit Donnerstag als Abschiebehäftling, an Händen und Füßen gefesselt, in einer videoüberwachten Einzelzelle.

Der UnterstützerInnenkreis von Felix Otto ruft auf zu Solidarität und Protest am Frankfurter Flughafen. Treffpunkt ist Dienstag, 25. August, um 9 Uhr 30, am Frankfurt Rhein-Main Airport, vor der Halle B, an der Bushaltestelle.

Wir dokumentieren im folgenden den Aufruf der "Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und Migranten":

„Stoppt die Abschiebung von Felix Otto!

Stoppt die Sammel-Abschiebung nach Kamerun, stoppt den Charter der Schande!

Eil-Faxaktion gegen die Abschiebung von Felix Otto:

Vorlage zum Download des Fax-Update vom 20. August 2009.

Der kamerunische VOICE-Aktivist Felix Otto, der im März 2009 in Suhl-Goldlauter / Thüringen zunächst wegen Residenzpflicht, dann als Abschiebegefangener inhaftiert wurde, soll zusammen mit anderen kamerunischen Flüchtlingen am Dienstag, den 25. August 2009, um 10 Uhr 40 mit einem Sammelcharter-Abschiebeflug von Frankfurt aus nach Kamerun abgeschoben werden.

Die Charter-Abschiebung soll dazu dienen, die Abschiebung unseres Freundes Felix Otto und anderer betroffener Flüchtlinge möglichst schnell und effektiv zu vollstrecken. Jenseits der Öffentlichkeit und ohne Chance auf Widerstand.

Ein Sammelcharter-Abschiebeflug bedeutet: Die Abschiebung wird unter Ausschluß jeglicher Öffentlichkeit - und seien es andere Passagiere - , die beobachten kann, was mit den Betroffenen passiert, vollzogen.

Der Widerstand der Flüchtlinge wird durch ein Großaufgebot von PolizistInnen gegebenenfalls mit brutaler Gewalt, unter Einsatz von Pfefferspray, Schlägen und Hunden, gebrochen. Jede Möglichkeit für die Flüchtlinge, durch Protest im Flugzeug ihre eigene Abschiebung zu stoppen, soll gewaltsam im Keim erstickt werden. Der Willkür sind Tür und Tor geöffnet.

Felix Otto wurde vor 5 Monaten wegen Verstoß gegen das rassistische Residenzpflicht-Gesetz inhaftiert, weil er seinem Menschenrecht auf Bewegungsfreiheit Gebrauch gemacht hat. Sein Fall hat viel Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit erregt und viele Menschen haben den Kampf für seine Freiheit unterstützt. Trotzdem ist die verantwortliche Ausländerbehörde Schleiz, im Saale-Orla Kreis (Thüringen), fest entschlossen, Felix Otto verschwinden zu lassen.

Das wollen wir nicht zulassen! Wir rufen euch auf:

Kommt am Dienstag, 25. August, um 9 Uhr 30, am Flughafen Frankfurt/Main zur Bushaltestelle vor der Halle B, zur Protestaktion gegen die Abschiebung von Felix Otto und gegen die Sammel-Abschiebung nach Kamerun !

Der Charter der Schande darf nicht abheben! Felix Otto und alle anderen kamerunischen Flüchtlinge müssen bleiben!

Abschiebungen stoppen, Residenzpflicht abschaffen!

Schickt massenhaft Protest-Faxe gegen die Abschiebung von Felix Otto! "

Quellen:
Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und Migranten (Aktionsaufruf)
Rote Hilfe (Hintergrund zu Kamerun)
Indymedia (Artikel vom 23. 8. 2009)
Labournet (Dossier)
Linke Zeitung (Artikel vom 22. 8. 2009)
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POSTSCRIPTUM:

Am 25.8.2009 um 10.40 wurde der VOICE-Aktivist Felix Otto trotz Protesten mit einer Air France Maschine über Paris nach Douala/Kamerun abgeschoben. Zuvor hatten etwa 35 Personen in einer Kundgebung auf dem Flughafengelände lautstark gegen seine Abschiebung nach Kamerun und gegen die Kollaboration des Airports und der Air France mit den deutschen Abschiebebehörden demonstriert. Wie The Voice berichtet, erfolgte der Transport zum Flugzeug abgeschirmt. Im Flugzeug wurde er, wie Passagiere berichteten, von BGS-Beamten unter Kontrolle gehalten und in Paris sofort der französischen Polizei übergeben.

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