Donnerstag, 20. August 2009

Thodoris Iliopoulos heute im Athener Attikon-Krankenhaus untersucht

Der inhaftierte griechische Aktivist Thodoris Iliopoulos, seit 42 Tagen im Hungerstreik, wurde heute erstmals in eine Klinik außerhalb des Athener Koridalos-Gefängnisses gebracht. Trotz der Zusicherung am Morgen, er werde in eine reguläre Klinik verlegt, sei jedoch sein Aufenthalt in der Attikon-Klinik nur vorübergehend gewesen, berichtete die Solidaritätsinitiative für seine Freilassung am Donnerstag. Im Tagesverlauf habe man den 31-Jährigen wieder bei glühender Hitze in einem gepanzerten Polizeifahrzeug in das Gefängniskrankenhaus zurückeskortiert, hieß es. Hingegen hatte der untersuchende Arzt noch am Mittwoch die Überstellung des Gefangenen in ein staatliches Hospital verlangt.

Iliopoulos befindet sich seit acht Monaten in Untersuchungshaft, weil ihn zwei Polizisten beschuldigen, während den Athener Dezember-Protesten nach dem Tod von Alexandros Grigoropoulos Molotow-Cocktails und Steine geworfen zu haben. Die gegenteiligen Aussagen von Journalisten und Studenten, die seine Unschuld bestätigten, wurden im bisherigen Ermittlungsverfahren hingegen vollständig ignoriert.

Immerhin gewinnt die Solidaritätsbewegung für Thodoris Iliopoulos jetzt etwas an Breite. In Griechenland sind neben linken Initiativen und Organisationen in den vergangenen Tagen auch die Gewerkschaft ADEDY, Rechtsanwälte, Medien wie die Tageszeitungen „Eleftherotypia“ und „Avgi“ sowie politische Parteien für den Gefangenen aktiv geworden. So hatten zwei Abgeordnete der linken SYRIZA-Parteienkoalition, G. Banias und Th. Dritsas, den vom Hungerstreik stark geschwächten Iliopoulos im Gefängnis besucht und seine sofortige Freilassung gefordert. „Man kann einen Beschuldigten nicht solange in Untersuchungshaft halten, wenn die einzigen Belastungszeugen Polizisten sind und andere Zeugen das Gegenteil aussagen“, erklärte Banias.

Auch der Präsident der Anwaltskammer von Thessaloniki, Manolis Lamtzidis, hat sich inzwischen für den Gefangenen eingesetzt und in einem Brief an Justizminister Nicos Dendias die Verlegung des 31-Jährigen in ein normales Krankenhaus gefordert. „Wenn Thodoris Iliopoulos stirbt, sind wir alle mitverantworlich“, heißt es in seinem Schreiben.

Des weiteren haben Iliopoulos’ Anwälte heute beim Gericht erneut seine Freilassung gegen Kaution beantragt. Es ist jedoch unklar, ob darüber noch vor dem Internationalen Aktionstag für Thodoris am Montag entschieden wird. An diesem Tag soll in Athen um 20 Uhr vor der Universität in Athen vor der Universität (U-Bahn Panepistimio) ein Solidaritätskonzert für seine Freilassung stattfinden. Auch in anderen Städten wurden Veranstaltungen angekündigt.

In Hamburg wird am Montag, den 24. August, um 20 Uhr eine Kundgebung VALENTINSKAMP / NEUE ABC-STRASSE stattfinden!


AUFRUF FÜR HAMBURG

Solidarität ist eine Waffe, Aufstand ist ein Argument!

Montag, 24.08.09 – 20:00 Uhr

Solidaritätskundgebung Ecke VALENTINSKAMP / NEUE ABC-STRASSE

wir fordern

Freiheit für Thodoris Iliopoulos,
Freiheit für alle politischen Gefangenen,
in Griechenland, in Deutschland und überall!


Neueste Meldungen über Thodoris Iliopoulos:

- Indymedia Athen (English/Greek)

- Occupied London (English)

- Anarchist Black Cross Berlin (Deutsch)

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