Ein Ereignis, das in den bürgerlichen Medien ja auch eher unterbelichtet blieb, war am gestrigen Montag der 22. Todestag von Rudolf Heß. Sie wissen schon, der legendäre Friedensattentäter …
Na, wenigstens meldete dpa gestern um 15 Uhr 46:
Neonazi-Parolen zu Rudolf Heß in Spandau entdeckt
Am Jahrestag der Selbsttötung von Rudolf Heß sind Neonazi-Parolen auf dem früheren Gelände des Kriegsverbrecher-Gefängnisses in Berlin-Spandau entdeckt worden. Neben den Parolen malten die unbekannten Täter auch den Kopf von Heß auf den Parkplatz eines Einkaufzentrums. Die Parolen wurden am Montag beseitigt, teilte die Polizei mit.
Um welche Parolen es sich hier genau handelte, wurde natürlich nicht mitgeteilt. Auch die Polizei hat das hoffentlich ganz schnell vergessen.
Immerhin aber war es in Chemnitz rund 20 Leuten europäischer Abstammung gelungen, sich im Zuge eines sogenannten Flashmobs ungestört auf der Treppe des Rathauses zu versammeln, denn Polizei und Antifa hatten sich offenbar erst später, bei strömenden Regen, am völlig falschen Ort, dem berühmt-berüchtigten Karl-Marx-Denkmal, getroffen. So konnten unsere wackeren Europäer in aller Ruhe ihr – wie es einer formuliert - „Schärflein ins Trockene bringen“ und die vorletzten Worte ihres Helden, gesprochen am 31. August 1946 vor dem Nürnberger Militärgerichtshof, noch einmal prononcieren:
“Stünde ich wieder am Anfang, würde ich wieder handeln wie ich handelte, auch wenn ich wüßte, daß am Ende ein Scheiterhaufen für meinen Flammentod brennt. Gleichgültig was Menschen tun, dereinst stehe ich vor dem Richterstuhl des Ewigen. Ihm werde ich mich verantworten, und ich weiß, er spricht mich frei.”
Es gelang den Gedenk-Trüpplern sogar, die Aktion zu filmen und ins Netz zu stellen. Sie waren’s dann zufrieden:
Polizei und Antifa sorgen also dafür, daß die Problematik Rudolf Heß wieder ins Gespräch kommt. An den Orten, die WIR ihnen vorgeben, auf ihre Kosten.
Anderenorts hatte beim Rudolf Heß-Gedenken aber eindeutig die Antifa die Nase vorn, zum Beispiel am Südrand des Ruhrpotts, oder genauer gesagt: im nordwestlichen Sauerland, wo in der Stadt des Lichts zu nachtschlafender Zeit eine nette, kleine Totenfeier anhob, wie „indymedia“ in aller Herrgottsfrühe exklusiv berichten konnte:
In Lüdenscheid haben AntifaschistInnen, den 22. Todestag des Hitlerstellvertreters Rudolf Heß, mit einer kleinen Feier begangen. Bei dem antifaschistischen "Leichenschmaus", wurde der Nazi-Mythos vom Mord im Gefängnis mit Hilfe einer Torte ironisch aufgegriffen. Die Veranstaltung war gut besucht und dauert zur Stunde noch an.
Doch nicht nur im Sauerland ließ es die Hedonistische Linke krachen, auch am Main stieg eine Party für Heß, den Bruchpilot, wie einer der Partygäste "indymedia" mitteilte:
Auch in Frankfurt am Main hatten die Nasis einen Flashmob angekündigt vor dem Galeria Kaufhof, also direkt an der Hauptwache auf der Haupt-Einkaufsmeile Zeil. Kurz vor 19:30 Uhr hatten sich über 100 AntifaschistInnen versammelt und genossen bei Bierchen und Geschwätz den Sommerabend. Auch einige IG-Metall-Fahnen waren deutlich sichtbar. Nazis haben sich denn auch keine erkenntlich gezeigt.
Schlecht erzogen, diese Neonasen.
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